idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.10.2014 10:03

Nord- und Ostsee ist wichtiges Aufenthalts- und Durchzugsgebiet

Franz August Emde Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Naturschutz

    Nord- und Ostsee ist wichtiges Aufenthalts- und Durchzugsgebiet für bedrohte Meeressäugetiere und gefährdete Seevogelarten

    ● BfN veröffentlicht aktuelle Monitoring-Ergebnisse
    ● Weißschnauzen- und Weißseitendelfine, Papagei- und Atlantiksturmtaucher gesichtet

    Vilm/Bonn, 30.10.2014: Die Nord- und Ostsee sind sehr wichtige Aufenthalts- und Durchzugsge-biete für bedrohte Meeressäugetiere und gefährdete Seevogelarten. So das Ergebnis des diesjährigen Monitoring in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) von Nord- und Ostsee, das das Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Rahmen von internationale Abkommen und Richtlinien koordiniert. Mit der langfristigen und systematischen Erfassung und Beobachtung erhält das BfN regelmäßig Informationen über Vorkommen und Verbreitung von Meeressäugetieren und Seevögeln. Im diesjährigen Erfassungszeitraum wurden wieder bedrohte große Walarten und Delphine, z.B. Weißschnauzen- und Weißseitendelfine, in deutschen Gewässern gesichtet. Neben den typischen Vögeln werden beim Seevogel-Monitoring auch wieder seltene Arten erfasst. So wurden z.B. während eines Schiffssurveys in der Nordsee im Juli 2014 Papageitaucher, Skua und Atlantiksturmtaucher in der Deutschen Bucht und auf der Doggerbank gesichtet. „Das regelmäßige Monitoring der Wirbeltiere liefert uns seit nunmehr sechs Jahren umfangreiche Daten zum Erhaltungszustand der Populationen, zu Verbreitung und Vorkommen sowie Trends und Gefähr-dungen. Das BfN kann hieraus wichtige Schlussfolgerungen für die Bewertung der zahlreichen Eingriffe in die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee ziehen, “ sagte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.

    Beim Monitoring der Meeressäugetiere stehen vor allem Schweinswale im Fokus der Wissenschaft. Deutliche positive Bestandtrends konnten aktuell noch nicht verzeichnet werden, jedoch ist die Dichte der Schweinswale in der Nordsee noch auf einem beständigen Niveau. Das Schutzgebiet Sylter Außenriff und seine Umgebung sind nach wie vor nordseeweit für die Schweinswale von besonderer Bedeutung für die Paarung und die Aufzucht ihrer Kälber.

    Die Ostsee-Schweinswale bleiben allerdings „Sorgenkinder“, wie erhöhte Totfunde und niedrige Bestandszahlen belegen. Ihr Vorkommen in der westlichen Ostsee ist zwar noch vergleichsweise stabil. Rund um Fehmarn werden auch regelmäßig Kälber erfasst. Doch die sehr kleine eigenständige Population der östlichen Schweinswale, östlich vom Darß, ist sehr stark bedroht. Die Tiere sind in dieser Region so selten geworden, dass ihre Erfassung nur mit Hilfe von Unterwassermikrofonen, die die Orientierungslaute der Tiere aufzeichnen, gelingt.

    Während der Erfassungssurveys werden auch immer wieder bedrohte große Walarten und Delphine in deutschen Gewässern gesichtet. Zwergwale, aber auch Weißschnauzen- und Weißseitendelfine werden vereinzelt, aber regelmäßig im Rahmen der regulären Säugetiersurveys in den küstenfernen Bereichen der deutschen AWZ geortet. Gerade Zwergwale treten dabei gehäuft im äußersten Bereich des „Entenschnabels“ nordöstlich der Doggerbank auf. Möglicher-weise stellen die Doggerbank und ihre Umgebung ein wichtiges Durchzugs- und Nahrungsgebiet für diese bis zu 10m langen Bartenwale dar. Selbst Buckelwale oder Riesenhaie werden gelegentlich in der deutschen Nordsee gesichtet.

    Die Ergebnisse des Seevogel-Monitorings zeigen, dass es sehr erhebliche artspezifische Unterschiede im Vorkommen gibt. Viele Arten überwintern in deutschen Meeresgebieten in international bedeutenden Konzentrationen, andere nutzen das offene Meer als Nahrungsgebiet in der Nachbrutzeit. Neben den typischen Vögeln werden auch immer wieder seltene Arten erfasst. So wurden z.B. während eines Schiffssurveys in der Nordsee im Juli 2014 Papageitaucher, Skua und Atlantiksturmtaucher in der Deutschen Bucht und auf der Doggerbank gesichtet.

    Hinweis:
    Aktuelle Berichte vom Bundesamt für Naturschutz zum Monitoring von Meeressäugetieren (Schweinswale) und Seevögeln in den deutschen Meeren können unter www.bfn.de/0314_monitoringberichte.html heruntergeladen werden.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).