idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.10.2014 13:46

Als Autodidakt zum anerkannten Verhaltensforscher - 100 Jahre Otto Koenig

Dr. Susanna Kautschitsch Public Relations
Veterinärmedizinische Universität Wien

    Wien, 23.10.2014. Am Wiener Wilhelminenberg wird heute der 100. Geburtstag von Otto Koenig gefeiert. Der Naturforscher und –schützer begründete nach dem 2. Weltkrieg mit seiner Frau Lilli die „Biologische Station Wilhelminenberg“, das heutige Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung der Vetmeduni Vienna. Die Universität würdigt das Lebenswerk Otto und Lilli Koenigs im Rahmen eines Festaktes und mit der Enthüllung einer Otto und Lilli Koenig-Gedenktafel.

    Bereits in jungen Jahren begann Otto Koenig seine Karriere als Tierfotograf und entwickelte dabei ein tiefes Interesse am Verhalten der Tiere. Als wortgewaltiger Autodidakt ohne akademische Ausbildung erlangte Otto Koenig Anerkennung in der Fachwelt und bei einem breiten Publikum. Lilli Koenig, die überaus talentierte Tierbeobachterin und -halterin, war selbst als Buchautorin und Illustratorin tätig und erlangte auch als Verhaltensforscherin internationale Bekanntheit.

    Otto und Lilli Koenig verwirklichten einen Traum

    Unter dem Motto „Wachsende Seele“ gründeten die Koenigs im Jahr 1945 die „Biologische Station Wilhelminenberg“ im 16. Wiener Gemeindebezirk. Das Motto der Forschungseinrichtung kennzeichnete den evolutionsbiologischen Ansatz, den Otto und Lilli König verfolgten. Dieser Ansatz orientierte sich an der von Konrad Lorenz vertretenen Auffassung, dass Verhalten ebenso wie körperliche Eigenschaften das Ergebnis eines evolutiven Prozesses sei. Das Studium der Tiere könne deshalb auch zum Verständnis menschlichen Verhaltens beitragen.

    Für ihre Forschung hielten Otto und Lilli Koenig zahlreiche Tiere in Volieren, Aquarien und Gehegen auf dem großzügigen Institutsgelände. Dieser Ansatz der wissenschaftlichen Untersuchung von Wildtieren in menschlicher Obhut, zusammen mit deren Studium im natürlichen Lebensraum, wird bis heute am Wilhelminenberg fortgesetzt.

    Otto Koenig als Publikumsliebling

    Stets mit Bart und in Khakifarben gekleidet war Otto Koenig mit seinen Tiersendungen, zuletzt „Rendezvous mit Tier und Mensch“, ein Markenzeichen des ORF. Von 1956 bis ins Jahr 1992 wurde seine Sendung ausgestrahlt, die bis heute die am längsten gleichgebliebene Serie im deutschsprachigen Raum ist. Mit der volksbildnerischen Wirkung seiner Sendungen war Otto Koenig ein Pionier, der die Verhaltensforschung einer breiten Öffentlichkeit näher brachte.

    Umweltschutz als Herzensanliegen

    Otto Koenig war zudem einer der Wegbereiter des österreichischen Natur- und Umweltschutzes. Mit seinen Büchern und Fernsehsendungen sensibilisierte er die breite Öffentlichkeit für das Thema. Mit seiner Rolle bei der Verhinderung des Baus einer Brücke über den Neusiedler See, seinen frühen Bemühungen zum Schutz der Großtrappe, zur Wiederansiedlung des Bibers und seiner Idee des "Lebensraums aus zweiter Hand" setzte er Meilensteine.

    Weitere Geschichte des Instituts

    1967 wurde die Biologische Station Wilhelminenberg zu einem Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, bis zu seiner Pensionierung 1984 unter der Leitung von Otto Koenig.

    1989 wurde das Institut zu Ehren des Verhaltensforschers und Nobelpreisträgers Konrad Lorenz in Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV) umbenannt. Mit dem Schwerpunkt Verhaltensökologie und dem speziellen Fokus auf die Partnerwahl im Tierreich erreichte das Institut internationales Ansehen. Zu Beginn des Jahres 2011 übernahm die Vetmeduni Vienna das KLIVV und betreibt es zusammen mit dem benachbarten Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie im Department für Integrative Biologie und Evolution.

    Heutige Forschung am Wilhelminenberg

    Das Forschungszentrum am Wilhelminenberg, an dem mittlerweile auch die Universität Wien beteiligt ist, befasst sich mit der Evolution und den Mechanismen von Verhalten, den physiologischen Eigenschaften freilebender Tiere sowie der Ökologie und Gesundheit dieser Lebewesen. Ziel der Forschung ist es, Grundlagenwissen zu schaffen und damit auch zur Lösung von Problemen im Bereich Natur- und Artenschutz beizutragen. Der wissenschaftliche Nachwuchs aus den Fächern Biologie und Veterinärmedizin findet am Wilhelminenberg exzellente Möglichkeiten zur Forschung und Weiterbildung.

    Geburtstagsfeier und Ehrung

    Zur Feier anlässlich des 100. Geburtstages von Otto Koenig sprachen heute am Department für Integrative Biologie und Evolution die Rektorin der Vetmeduni Vienna, Sonja Hammerschmid, Elmar Pichl, Leiter der Hochschulsektion im Wissenschaftsministerium, Eva Weißmann, stellvertretende Bezirksvorsteherin von Ottakring, Gottfried Brem, als Vertreter der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Walter Arnold, Institutsvorstand am Wilhelminenberg. Im Rahmen der Feier wurde eine Gedenktafel zu Ehren von Otto und Lilli Koenig enthüllt. Eine Führung durch das Departmentsgelände gab den Gästen Einblicke in ein geschichtsträchtiges Forschungsgebiet und die aktuellen Projekte.

    Über die Veterinärmedizinische Universität Wien
    Die Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna) ist eine der führenden veterinärmedizinischen, akademischen Bildungs- und Forschungsstätten Europas. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Forschungsbereichen Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit, Tierhaltung und Tierschutz sowie den biomedizinischen Grundlagen. Die Vetmeduni Vienna beschäftigt 1.300 MitarbeiterInnen und bildet zurzeit 2.300 Studierende aus. Der Campus in Wien Floridsdorf verfügt über fünf Universitätskliniken und zahlreiche Forschungseinrichtungen. Zwei Forschungsinstitute am Wiener Wilhelminenberg sowie ein Lehr- und Forschungsgut in Niederösterreich gehören ebenfalls zur Vetmeduni Vienna. Im Jahr 2015 feiert die Vetmeduni Vienna ihr 250-jähriges Bestehen. http://www.vetmeduni.ac.at

    Wissenschaftlicher Kontakt:
    Prof. Walter Arnold
    Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie
    Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna)
    T +43 1 20577-7900
    klivv@vetmeduni.ac.at

    Aussenderin:
    Dr. Susanna Kautschitsch
    Wissenschaftskommunikation / Public Relations
    Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna)
    T +43 1 25077-1153
    susanna.kautschitsch@vetmeduni.ac.at


    Weitere Informationen:

    http://www.vetmeduni.ac.at/de/infoservice/presseinformationen/presseinfo2014/ott...


    Bilder

    V.l.n.r.: Institutsleiter Walter Arnold, Rektorin Sonja Hammerschmid, Leiter der Hochschulsektion des BMWFW Elmar Pichl und Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Eva Weißmann.
    V.l.n.r.: Institutsleiter Walter Arnold, Rektorin Sonja Hammerschmid, Leiter der Hochschulsektion de ...
    (Foto: Ernst Hammerschmid)
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
    Deutsch


     

    V.l.n.r.: Institutsleiter Walter Arnold, Rektorin Sonja Hammerschmid, Leiter der Hochschulsektion des BMWFW Elmar Pichl und Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Eva Weißmann.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).