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30.09.2014 13:00

Vorschlagsrecht für Exoplaneten-Namen: Ab jetzt können sich Interessenten registrieren!

Dr. Klaus Jäger Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der AG
Astronomische Gesellschaft

    Die Namensgebung für Exo-Welten – ferne Sterne samt der Planeten, die sie umkreisen – geht in die nächste Runde: Die Internationale Astronomische Union (IAU) fordert interessierte Organisationen – von astronomischen Vereinen und Planetarien bis hin zu astronomisch interessierten Schulen – auf, sich im neu geschaffenen IAU-Organisationsverzeichnis zu registrieren; die registrierten Organisationen haben dann die Möglichkeit, Namen für Exo-Welten vorzuschlagen.

    Im Juli 2014 hatte die Internationale Astronomische Union (die Dachorganisation der Astronomen) bekannt gegeben, dass 305 Exoplaneten richtige Namen erhalten sollen. Exoplaneten, also Planeten um andere Sterne als unsere Sonne, waren bislang nur mit Katalognummern bezeichnet gewesen. Namen (Jupiter, Saturn,...) hatten nur die Planeten unseres eigenen Sonnensystems.

    Jetzt beginnt der erste Schritt der Namensfindung. Dazu können sich astronomische Vereinigungen und gemeinnützige Organisationen mit Astronomiebezug – Planetarien, Science Center, Volkssternwarten und Vereine von Amateurastronomen ebenso wie Schulen mit astronomischem Interesse – bis zum 31. Dezember 2014 auf dem Webportal http://directory.iau.org der IAU registrieren. Diese Organisationen erhalten später das Recht, Namen für bestimmte Exoplaneten vorzuschlagen.

    Der weitere Verlauf der Namensgebung (Achtung: Im Vergleich zu vorher geänderte Termine!) wird wie folgt sein:

    • Eine Liste von 305 hinreichend gut beschriebenen Exoplaneten (Entdeckungsdatum früher als 31.12.2008) wurde von der IAU-Arbeitsgruppe Exoplanets for the Public ausgesucht. Die Liste wurde im Juli auf dem Webportal http://www.NameExoWorlds.org veröffentlicht. Die Exoplaneten gehören zu 260 fernen Sternensystemen, die neben einem Zentralstern zwischen einem und fünf Planeten enthalten können.
    • Heute wurde das Webportal der IAU Directory for World Astronomy http://directory.iau.org freigeschaltet. Dort können sich astronomische Vereine und gemeinnützige Organisationen, die bei der Namensfindung für die Exoplaneten mitwirken möchten, registrieren. Die IAU hat die technischen Möglichkeiten bereitgestellt, tausende solcher Gruppen zu erfassen.
    • Im Januar 2015 bekommen die registrierten Organisationen die Möglichkeit, abzustimmen, für welche 20-30 Exo-Welten aus der IAU-Liste sie Namensvorschläge einreichen möchten. Die tatsächliche Anzahl richtet sich danach, wie viele Gruppen sich angemeldet haben.
    • Von Februar 2015 an können die registrierten Organisationen Namensvorschläge für die betreffenden Exoplaneten und ihre Sterne einreichen. Die Vorschläge müssen mit den Namenskonventionen der IAU konform gehen (IAU Exoplanet Naming Conventions, http://www.iau.org/public/themes/naming_exoplanets/); zu jedem Vorschlag sollte eine ausführliche Begründung geliefert werden. Jede Gruppe darf nur für eine Exo-Welt einen Namensvorschlag einreichen. Details zu diesem Schritt werden später noch bekannt gegeben.
    • Von April 2015 an erhält die allgemeine Öffentlichkeit die Möglichkeit, über die vorgeschlagenen Namen abzustimmen. Ein gemeinsam mit dem Zooniverse entwickeltes Webportal der IAU wird dann bereitstehen, um über eine Million abgegebener Stimmen zu erfassen.
    • Von Juli 2015 an wird die Arbeitsgruppe Öffentliche Benennung von Planeten und Planetenmonden (Public Naming of Planets and Planetary Satellites Working Group) der IAU die Abstimmungsergebnisse auswerten und die Namen der Exo-Welten festlegen.
    • Das Ergebnis der Namensfindung für Exoplaneten und ihre Sterne wird in einer besonderen öffentlichen Veranstaltung während der IAU XXIX General Assembly (http://astronomy2015.org/) bekanntgegeben; die Generalversammlung der IAU findet vom 3. bis 14. August 2015 in Honolulu auf Hawaii statt.

    Matthias Steinmetz vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam, Vorsitzender des Rats Deutscher Sternwarten und Präsident der Astronomischen Gesellschaft, sagt: „Die Suche nach Extrasolaren Planeten ist nicht nur für uns Astronomen hoch spannend. Sie geht einher mit der Erforschung der Bedingungen zur Entstehung von Leben im All bis hin zur Suche nach einer so genannten zweiten Erde. Mit dem IAU-Projekt können nun alle Interessierten bei der Namensgebung dieser fernen Welten mitwirken.”

    Die Webseite für die Registrierung, http://directory.iau.org, soll nicht nur diesem speziellen Zweck dienen, sondern als IAU Directory for World Astronomy als Plattform für die weltweite Gemeinschaft der Astronomieinteressierten und als Informationslieferant für die Öffentlichkeit dienen, um sich über lokale und internationale Aktivitäten im Bereich Astronomie zu informieren. Später im Jahr soll die Webseite auch einen Veranstaltungskalender bekommen, der es astronomischen Organisationen erlaubt, ihre Veranstaltungen einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen.

    Die Namensgebung wird von der deutschen Mitgliedsorganisation der IAU, dem Rat Deutscher Sternwarten (RDS) sowie von der Astronomischen Gesellschaft unterstützt. Der Rat Deutscher Sternwarten (RDS) vertritt die gemeinsamen Interessen aller deutschen astronomischen Institute gegenüber Förderinstitutionen, Regierungen und internationalen Organisationen.

    Die IAU ist eine internationale astronomische Organisation, der mehr als 10.000 professionelle Astronomen aus mehr als 90 Ländern angehören. Sie fördert alle Aspekte der astronomischen Wissenschaften durch internationale Kooperation und ist die international anerkannte Autorität für die Benennung von Himmelskörpern und deren Oberflächenstrukturen.

    Links (sämtlich englisch)
    • Webportal IAU Directory for World Astronomy http://directory.iau.org/
    • NameExoWorlds (IAU-Webportal zur Namensfindung für Exo-Welten) http://nameexoworlds.org/
    • IAU Exoplanets for the Public Working Group (Arbeitsgruppe der IAU zur Namensfindung) http://www.iau.org/science/scientific_bodies/working_groups/211/
    • IAU XXIX General Assembly in Honolulu, USA http://astronomy2015.org/

    Kontaktinformationen:

    Markus Pössel
    National Outreach Coordinator der IAU für Deutschland
    Haus der Astronomie und Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg
    Tel.: +49-(0)-6221 528-261
    E-Mail: pr@mpia.de

    Klaus Jäger
    Pressesprecher der Astronomischen Gesellschaft
    Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg
    Tel.: +49-(0)-6221 528-379
    E-Mail: pr@mpia.de

    Sze-leung Cheung
    IAU International Outreach Coordinator
    Tokyo, Japan
    Tel: +81-(0)422-34-389
    Mobil: +81-(0)80-9274-2454
    E-Mail: cheungszeleung@iau.org

    Thierry Montmerle
    Generalsekretär der IAU
    Institut d'Astrophysique de Paris, Frankreich
    Tel: +33 1 43 25 83 58
    E-Mail: montmerle@iap.fr

    Lars Lindberg Christensen
    Pressesprecher der IAU
    ESO, Garching bei München, Germany
    Tel: +49 89 320 06 761
    Cell: +49 173 38 72 621
    Email: lars@eso.org

    Die 1863 gegründete Astronomische Gesellschaft (AG) ist eine Organisation zur Förderung der Wissenschaft. Zu ihren wichtigsten Aktivitäten zählen: die Durchführung von wissenschaftlichen Tagungen, die Herausgabe von Publikationen, die Förderung junger Astronomen, die Auszeichnung hervorragender Wissenschaftler, sowie die Öffentlichkeitsarbeit und Bildung. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.astronomische-gesellschaft.org


    Bilder

    Screenshot der Webseite des IAU Directory for World Astronomy
    Screenshot der Webseite des IAU Directory for World Astronomy
    Quelle: IAU.org
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Screenshot der Webseite des IAU Directory for World Astronomy


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