idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.09.2014 15:30

Einblicke in die Geschichte der Leipziger „Dichterschmiede“

Stefanie Kießling Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig

    Forscher vom Deutschen Literaturinstitut Leipzig (DLL) geben in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften am 26. September Einblick in ihre Forschungsarbeit zur Geschichte des Instituts für Literatur ‚Johannes R. Becher‘ von 1955 bis 1993. Sie stellen ihre Forschungsfragen und -ergebnisse vor und lesen aus literarischen Arbeiten und Memoiren ehemaliger Studierender des DDR-Instituts. Beginn ist um 11.15 Uhr, in der Karl-Tauchnitz-Str. 1. Der Eintritt ist frei.

    „In diesem Bergwerk einer Dichterschmiede“, so charakterisiert Walter Schnatz in seinen „Lebenssonetten“ die Zeit am Institut für Literatur ‚Johannes R. Becher‘ in Leipzig. Fast 40 Jahre lang nahm das 1955 gegründete Institut eine einzigartige Stellung unter den deutschen Bildungseinrichtungen ein: Die „kleinste Hochschule der Welt“ war damals die einzige akademische Ausbildungsstätte für Schriftsteller im gesamten deutschsprachigen Raum. Rund 1000 Direkt-, Fern- und Weiterbildungsstudenten lernten hier. Zu den bekanntesten Absolventen gehören u.a. Ralph Giordano, Sarah Kirsch oder Erich Loest. Im Mittelpunkt standen die sogenannten „schöpferischen Seminare“ für Lyrik, Prosa und Dramatik, die von Schriftstellern wie Georg Maurer, Werner Bräunig oder Peter Gosse geleitet wurden. Im Zuge der Wiedervereinigung wurde 1990 die Auflösung des Instituts beschlossen, aufgrund massiver Proteste erfolgte nach der Abwicklung 1993 aber 1995 die Neugründung des heutigen „Deutschen Literaturinstituts Leipzig“ unter dem Dach der Universität Leipzig.

    Zwanzig Jahre nach der Schließung wurde hier letztes Jahr mit der Aufarbeitung der Institutsgeschichte begonnen. Das Forschungsprojekt „Literarische Schreibprozesse am Institut für Literatur ‚Johannes R. Becher‘“ nimmt die ästhetischen, schreibdidaktischen und kulturpolitischen Dimensionen der Ausbildung in den Blick, die Einfluss auf die Schreibprozesse und literarischen Werdegänge zahlreicher DDR-Autoren nahmen.

    Das Wissenschaftlerteam um Hans-Ulrich Treichel kann auf einen umfangreichen Quellenbestand zugreifen: Dieser umfasst neben dem Institutsnachlass im Sächsischen Staatsarchiv (Leipzig) Zeitzeugnisse und Memoiren von Autoren wie Erich Loest, Ralph Giordano, Heinz Czechowski oder Helga M. Novak. Zudem geben literarische Arbeitsproben Einblick in das frühe Schaffen von Autoren wie Sarah und Rainer Kirsch, Gert Neumann oder Katja Lange-Müller.

    Das Forschungsprojekt der ist eines von vieren, die im Rahmen des Programms „Geisteswissenschaftliche Forschung“ des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (SMWK) über die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig gefördert werden und die das Thema der „Eliteförderung in der DDR“ aus Perspektive der Musik-, Literatur- und Sportwissenschaften in den Blick nehmen.


    Weitere Informationen:

    http://www.saw-leipzig.de/presse/pressemitteilungen/einblicke-in-die-geschichte-...


    Bilder

    Abschlussarbeit von Rainer Kirsch am Literaturinstitut 'Johannes R. Becher'
    Abschlussarbeit von Rainer Kirsch am Literaturinstitut 'Johannes R. Becher'

    None


    Anhang
    attachment icon PM als pdf mit Hintergrundinformationen

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Abschlussarbeit von Rainer Kirsch am Literaturinstitut 'Johannes R. Becher'


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).