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24.07.2014 11:00

Memorandum Klimagerechte Stadt: integrierte Stadt- und Infrastrukturplanung notwendig

Dr. Nicola Schuldt-Baumgart Wissenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung

    Städte müssen sich an den Klimawandel anpassen. Dazu sind ganzheitliche Anpassungsstra¬tegien notwendig. WissenschaftlerInnen fordern dafür eine enge Vernetzung der Themenfelder Klima, Ressourcen und Stadtentwicklung. Mit einem Memorandum zum Forschungs- und Umsetzungsbedarf machen sie auf die drängensten Herausforderungen und Chanchen für eine klimagerechte Stadt aufmerksam.

    Dass sich Städte verändern müssen, um sich an den Klimawandel anzupassen, ist in Politik und Wissenschaft unumstritten. Das setzt voraus, dass die Ressourcen synergetisch genutzt werden. Dazu ist die Vernetzung aller am Städte- und Wohnungsbau Beteiligten aus Forschung und Praxis notwendig. Nach Einschätzung von WissenschaftlerInnen fehlt es jedoch an Forschungs- und Förderprogrammen, die derartige Planungsansätze für eine klimagerechte Stadtentwicklung unterstützen.

    Die UnterzeichnerInnen des Memorandums Klimagerechte Stadt weisen auf dringenden Handlungsbedarf hin. Die WissenschaftlerInnen unterschiedlicher Disziplinen möchten sicherstellen, dass der Forschungs- und Umsetzungsbedarf rechtzeitig erkannt wird, damit Lösungen in der Praxis ebenso frühzeitig erprobt und umgesetzt werden können: Eine integrierte Stadt- und Infrastrukturplanung kann dabei beispielsweise Wissen und Erfahrung unterschiedlicher Fachbereiche in Städte- und Wohnungsbau vernetzen.

    Gesamtsystem Stadt: Vernetzung am Beispiel Wasser

    Die WissenschaftlerInnen kritisieren die gegenwärtige Konzentration auf Einzeldisziplinen auch deshalb, weil sie ihrer Meinung nach zu kurz greift. „Deutlich wird das zum Beispiel bei der Stadtsanierung, dem Denkmalschutz und der energetischen Sanierung“, sagt Wasserexperte Engelbert Schramm, Mitglied der Institutsleitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung. „Hier werden ökologische und soziale Ziele getrennt voneinander verfolgt, die Ergebnisse sind deshalb mitunter suboptimal für das Gesamtsystem Stadt“. Das Thema klimagerechte Stadt sei aber zentral und müsse deshalb ganzheitlich betrachtet werden.

    Im Memorandum zeigen die ForscherInnen, dass Wasser eine Art Querschnittsthema sein kann, wenn es um die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten städtischer Räume geht: Ähnlich wie Niederschlagswasser kann auch gereinigtes Abwasser Grünflächen, Parks oder offene Wasserläufe speisen. Es kann auch als Bewässerung für die Nahrungsmittelproduktion durch Urban Gardening und Farming dienen oder abgesenkte Grundwasserleiter wieder künstlich anreichern. „Zusätzlich kann die Wärme aus dem Abwasser genutzt werden – zum Heizen von Gebäuden, sogar von Treibhäusern, oder zur Einspeisung ins Wärmenetz“, sagt Martina Winker, die am ISOE den Forschungsschwerpunkt Wasserinfrastrukturen und Risikoanalysen leitet.

    Memorandum unterzeichnen – Aufruf an Politik, Wissenschaft und Akteure in der Praxis

    Die UnterzeichnerInnen des Memorandums richten sich nicht nur an VertreterInnen der
    Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik. Vielmehr möchten sie auch die verschiedenen Fachverbände, kommunalen Spitzenverbände und Fachgesellschaften für die Anforderungen einer klimagerechten Stadt der Zukunft sensibilisieren und sie auffordern, in einen Austausch zu treten.

    Die Idee zum Memorandum Eine klimagerechte Stadt erfordert integrierte Stadt- und Infrastrukturplanung entstand in einem Fachgespräch zum Thema Transformation der Wasserinfrastruktur am ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt am Main am 5. Juni 2014. Zahlreiche Personen aus Wissenschaft und Praxis unterstützen die Forderungen mit ihrer Unterzeichnung des Memorandums. Unterschriften können auch weiterhin auf http://www.memorandum-klimagerechte-stadt.de eingetragen werden. Das Memorandum wird den Bundesministerinnen Dr. Barbara Hendricks, Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und Prof. Dr. Johanna Wanka, Bildung und Forschung zugestellt.

    Pressekontakt ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung
    Dr. Nicola Schuldt-Baumgart
    Leitung Wissenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
    Hamburger Allee 45
    60486 Frankfurt am Main
    Tel. +49 69 707 69 19-0
    Fax +49 69 707 69 19-11
    info@isoe.de


    Weitere Informationen:

    http://www.memorandum-klimagerechte-stadt.de
    http://www.isoe.de/medien/news/news-single/memorandum-klimagerechte-stadt-integr...


    Bilder

    Logo Memorandum Klimagerechte Stadt
    Logo Memorandum Klimagerechte Stadt
    Quelle ISOE
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    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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