idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.04.2014 10:43

Online-Umfrage von www.lohnspiegel.de: Was verdienen Marketingfachkräfte?

Rainer Jung Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

    Das Bruttomonatseinkommen von Marketingfachkräften beträgt ohne Sonderzahlungen auf Basis einer 38-Stunden-Woche durchschnittlich 3.490 Euro. Beschäftigte in tarifgebundenen Unternehmen stellen sich bei Monatseinkommen und Sonderzahlungen deutlich besser. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Online-Umfrage des Internetportals www.lohnspiegel.de, das vom WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird. Die vorliegende Auswertung stützt sich auf die Daten von 613 Marketingfachkräften.

    Marketingfachkräfte übernehmen je nach Branche oder Unternehmensausrichtung beispielsweise die Konzeption und Umsetzung von Kunden- und Unternehmensrepräsentationen, Messen und anderen Marketingveranstaltungen und wirken bei der strategischen und konzeptionellen Weiterentwicklung des jeweiligen unternehmerischen Marketingbereichs mit. Sie arbeiten in Handwerks-, Industrie- und Handelsunternehmen der unterschiedlichsten Wirtschaftszweige. Auch im Dienstleistungsbereich oder bei Verbänden und Organisationen sind sie tätig. Bei dem Beruf handelt es sich meist um eine schulische Ausbildung. Es gibt jedoch auch Ausbildungsgänge, bei denen die Auszubildenden parallel zur theoretischen Ausbildung eine berufspraktische Assistenzzeit in einem Unternehmen durchlaufen.

    „Auffallend ist der hohe Prozentsatz an Beschäftigten, die deutlich länger als vertraglich vereinbart arbeiten“, sagt WSI-Experte Dr. Heiner Dribbusch. Fast 73 % der befragten Marketingfachkräfte geben an, im Allgemeinen mehr als vertraglich vereinbart zu arbeiten.

    Die Studie kommt u. a. zu folgenden Ergebnissen:

    Berufserfahrung
    In aller Regel steigt das Einkommen mit der Dauer der Berufserfahrung. Dies gilt im Großen und Ganzen auch für die Berufsgruppe der Marketingfachkräfte. Bei Berufsanfängern mit einer Berufserfahrung von bis zu einem Jahr beträgt das durchschnittliche Monatseinkommen rund 3.000 €, bei mehr als 20 Jahren steigt es auf fast 4.170 €. Dies bedeutet einen Einkommenszuwachs von 1.170 €.

    Betriebsgröße
    Das Einkommen von Marketingfachkräften variiert auch mit der Betriebsgröße. Beschäftigte in kleinen Betrieben mit maximal 20 Mitarbeitern verdienen durchschnittlich 2948 Euro monatlich. In Großbetrieben mit mehr als 500 Beschäftigten liegt das Monatseinkommen um gut 900 Euro höher (siehe auch die Grafik in der pdf-Version dieser PM; Link unten).

    Tarifbindung
    Marketingfachkräfte profitieren von der Tarifbindung. In tarifgebundenen Betrieben liegt ihr Monatseinkommen mit durchschnittlich etwa 3.930 € rund 20 % über dem Gehalt ihrer Kollegen und Kolleginnen in nicht tarifgebundenen Betrieben. Insgesamt geben jedoch nur 36 % der Marketingfachkräfte an, dass in dem Betrieb, in dem sie arbeiten, ein Tarifvertrag gilt.

    West - Ost
    Während in Westdeutschland eine Marketingfachkraft durchschnittlich 3.550 € erhält, bekommt sie/er in Ostdeutschland rund 2.920 €. In den neuen Bundesländern verdienen Marketingfachkräfte damit rund 18 % weniger als ihre Kollegen/innen in den alten Bundesländern.

    Männer - Frauen
    In unserer Erhebung sind fast 65 % der Marketingfachkräfte Frauen. Das Einkommen der weiblichen Marketingfachkräfte liegt dennoch mit im Durchschnitt 3.400 € rund 250 € unter dem ihrer männlichen Kollegen. Dies macht einen Einkommensnachteil von fast 7 % aus.

    Arbeitszeit
    Die durchschnittliche vertragliche Arbeitszeit liegt bei 38,0 Stunden in der Woche. Es macht jedoch einen Unterschied, ob der Betrieb tarifgebunden ist: In Betrieben mit Tarifbindung liegt die durchschnittliche Arbeitszeit bei 36,8 Wochenstunden, während es in Betrieben ohne Tarifbindung 38,7 Stunden sind. Die Befragten geben weiter an, tatsächlich mehr zu arbeiten als vertraglich vereinbart: Der Durchschnitt der tatsächlichen Wochenarbeitszeit liegt bei 43,6 Stunden. Bei nur 7,5 % ist eine vertragliche Arbeitszeit von mehr als 40 Stunden festgelegt, jedoch geben 67 % an, tatsächlich mehr als 40 Stunden in der Woche zu arbeiten.

    Das Projekt „LohnSpiegel“ erhebt und analysiert die Einkommens- und Arbeitsbedingungen von Beschäftigten in Deutschland. Es ist Bestandteil des internationalen Wage-Indicator-Netzwerks, an dem Projekte aus rund 70 Ländern mit gleicher Zielrichtung beteiligt sind. Die LohnSpiegel-Daten werden im Rahmen einer kontinuierlichen Online-Erhebung ermittelt, an der sich die Besucherinnen und Besucher der Webseite „www.lohnspiegel.de“ freiwillig und anonym beteiligen können. Die Befragung ist nicht repräsentativ, liefert durch die sehr hohe Fallzahl aber verlässliche Orientierungsdaten. Zurzeit bietet der LohnSpiegel einen Gehalts-Check für rund 375 Berufe.

    Ansprechpartner in der Hans Böckler Stiftung

    Dr. Heiner Dribbusch
    WSI
    Tel.: 0211/7778-217
    E-Mail: Heiner-Dribbusch@boeckler.de

    Dr. Reinhard Bispinck
    WSI
    Tel.: 0211/7778-232
    E-Mail: Heiner-Dribbusch@boeckler.de

    Rainer Jung
    Leiter Pressestelle
    Tel.: 0211-7778-150
    E-Mail: Rainer-Jung@boeckler.de


    Weitere Informationen:

    http://boeckler.de/pdf/pm_ta_2014_04_15.pdf - Die PM mit Grafik (pdf)
    http://www.lohnspiegel.de/dateien/marketing - Link zur Studie auf www.lohnspiegel.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).