Das Institut für Kognitions- und Sportspielforschung (IKS) der Deutschen Sporthochschule Köln erhält eine DFG-Förderung für ein Projekt, das Sportwissenschaft und Psychologie vereint.
Kann ein Torwart den Elfmeterschützen dazu verleiten, in eine bestimmte Ecke zu schießen? Ja, das funktioniert! Steht der Torwart zum Beispiel nur minimal näher am rechten Pfosten, verleitet er den Schützen – ohne dass es ihm bewusst wird – eher dazu, in die linke Ecke zu zielen, da diese für ihn „offener“ aussieht.
Ein Projekt des Instituts für Kognitions- und Sportspielforschung (IKS) der Deutschen Sporthochschule Köln untersucht diesen psychologischen Ansatz der Wahrnehmung und Entscheidungsfindung. Die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) fördert das Projekt für zwei Jahre; es ist bereits der zweite Antrag des IKS in diesem Jahr, den die DFG unterstützt. „Wir sind sehr glücklich, dass wir in so kurzer Zeit ein zweites DFG-Projekt genehmigt bekommen haben, insbesondere deshalb, weil es in der stark kompetitiven Mutterwissenschaft Psychologie erfolgt ist“, sagt Institutsleiter Univ.-Prof. Dr. Daniel Memmert.
In Kooperation mit der Universität Paderborn (Prof. Dr. Matthias Weigelt) und der VU Universität Amsterdam (Dr. John Van der Kamp) entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IKS ein feldnahes Elfmeter-Paradigma. Das Projekt untersucht, inwiefern bewusste und unbewusste Hinweise, Gesten oder die Position des Torwarts auf der Torlinie den Elfmeterschützen beeinflussen. Damit lassen sich grundlagenwissenschaftliche und anwendungsorientierte Fragestellungen der Psychologie und Sportwissenschaft beantworten. Erste, bereits im Journal of Cognitive Psychology publizierte Ergebnisse zeigen, dass jeder Torhüter durch sein eigenes Verhalten den Schützen so beeinflussen kann, dass zumindest die Wahrscheinlichkeit eines gehaltenen Elfmeters steigt.
Das IKS beabsichtigt, eine bereits bestehende Einteilung verschiedener Bewusstseinsebenen der Informationsverarbeitung für Wahrnehmung und Entscheidungsfindung (Dehaene, et al. (2006)) in stärker repräsentativen und natürlichen Umgebungen zu testen, insbesondere bei Elfmeterschützen im Fußball. Ziel ist, subjektive und objektive Grenzwerte bei der Verarbeitung von Informationen zu analysieren, und zu untersuchen, wie sich zum Beispiel die Aufgabenanforderung, Instruktionen oder Ermüdung und Angst auf die Grenzwerte auswirken.
Kontakt für weitere Infos:
Univ.-Prof. Dr. Daniel Memmert
Institut für Kognitions- und Sportspielforschung
Deutsche Sporthochschule Köln
Tel.: +49 221 4982-4330
E-Mail: memmert@dshs-koeln.de
Univ.-Prof. Dr. Matthias Weigel
Sport Psychology Research Group
Universität Paderborn
Tel.: +49 5251 60-3200
E-Mail: matthias.weigelt@uni-paderborn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Psychologie, Sportwissenschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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