idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
14.04.2014 10:40

Rostocker „PILs“, wenn das Blut nicht mehr fließt

Ingrid Rieck Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Junge Chemikerin forscht an neuartigen Gewebemodellen

    Kann man mit „Rostocker Pils“ ein Gefäß nachbilden? „Ja“, sagt die junge Chemikerin Jenny Bandomir von der Universität Rostock mit einem gewissen Lächeln. Die 29-Jährige wird schnell fachlich und klärt auf: „PILs“ steht in diesem Fall für polymerisierte ionische Flüssigkeiten. Diese können vielseitig eingesetzt werden, nicht nur in der Chemie. Stunden, Tage, Monate hat die junge Forscherin im Labor gestanden und Versuche durchgeführt.

    Die Universität Rostock hat sich inzwischen zu einer international anerkannten Hochburg für die Forschung über ionische Flüssigkeiten entwickelt. Dabei handelt es sich um organische Salze mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, z.B. als neuartige Beschichtung für Ballonkatheter, die herzkranken Menschen wieder zur Gesundheit und einem aktiven Leben verhelfen sollen. Bislang erhalten diese Patienten beispielsweise einen Stent oder das verengte Gefäß wird mit einem Ballonkatheter erweitert. Jenny Bandomir erforscht u.a. mit Dr. Svea Petersen und Sebastian Kaule vom Warnemünder Institut für Biomedizintechnik neuartige Gewebemodelle mit neuartiger Beschichtung von Ballons und sagt stolz: „Wir konnten im Labor über verschiedene Wirkstofffreisetzungen von Ballonkathetern nachweisen, dass diese Beschichtung sowie die eingesetzten Gewebemodelle durchaus Potenzial haben, also mögliche Alternativen bieten“.

    Die gebürtige Wismaranerin empfindet viel Freude an ihrer Forschung. „Es klappt zwar nicht immer alles, aber man geht dadurch einen großen Schritt in der eigenen Entwicklung, wenn man Höhen und Tiefen durchlebt und sich immer wieder neu motivieren muss“, sagt sie. Ihr Freund Henrik, ebenfalls Chemiker, hat bereits die Promotion hinter sich und richtet Jenny auf, wenn es mal einen Tiefschlag in ihrer Forschungsarbeit gibt.

    Die Zusammenarbeit zwischen Chemikern und Ingenieuren, also unterschiedlicher Fachbereiche im so genannten REMEDIS-Projekt, genau das ist es, was Jenny Bandomir so gefällt. REMEDIS ist ein Forschungsverbund der Universität Rostock mit nationalen und internationalen Forschungs- und Industriepartnern. Gemeinsam arbeiten Wissenschaftler der Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Medizin an der Entwicklung und Verbesserung von Implantaten: „Es macht mir unheimlich Spaß, im Team die Forschungsentwicklung zur erfolgreichen Anwendung zu führen und fächerübergreifend Impulse zu bekommen“, sagt die junge Wissenschaftlerin. Ihr Doktorvater Professor Udo Kragl ist sehr zufrieden mit der wissenschaftlichen Leistung von Jenny Bandomir. „Sie hat ein neues Feld in der Medizintechnik durch ein neu entwickeltes Material weit mit aufgestoßen, das ein Problem löst“. Am Ende wurde ein Implantatprototyp entwickelt, ein Implantationsort künstlich erzeugt und somit eine Ballondilatation im Labor simuliert. Die Rostocker Forschung der jungen Wissenschaftlerin – zur Charakterisierung der neuartigen künstlichen Gewebemodelle – sind jetzt in einer internationalen Zeitschrift bereits veröffentlicht. Ein Indiz für einen Ritterschlag. (Text: Wolfgang Thiel)

    Kontakt
    Universität Rostock
    Institut für Chemie
    Jenny Bandomir
    T: 0381 498 6451
    Mail: jenny.bandomir@uni-rostock.de


    Bilder

    Chemikerin Jenny Bandomir  hat in aufwändiger Arbeit über 20 ionische Flüssigkeiten hergestellt
    Chemikerin Jenny Bandomir hat in aufwändiger Arbeit über 20 ionische Flüssigkeiten hergestellt
    (Foto: ITMZ/Thomas Rahr)
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Chemikerin Jenny Bandomir hat in aufwändiger Arbeit über 20 ionische Flüssigkeiten hergestellt


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).