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Veranstaltung


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24.04.2014 - 24.04.2014 | Berlin

Akademievorlesung „Europa in globaler Perspektive“ mit Jürgen Kocka und Dipesh Chakrabarty

Wofür steht Europa? Für Rationalität, Aufklärung, Liberalismus, Moderne, bürgerliche Gleichheit und universelle Menschenrechte? Sind dies Leistungen europäischer Geschichte?
Die Akademievorlesung betrachtet in Doppelvorträgen transformative Epochen europäischer Geschichte aus binnen- und außereuropäischen Blickwinkeln. In der Auftaktveranstaltung nehmen die Historiker Chakrabarty und Kocka die Geschichte des 20. und 21. Jhd. in den Fokus.

Die im Rahmen des Jahresthemas 2013|14 stattfindende Akademievorlesung zeichnet die sich im Zeitraum von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart radikal verändernde Rolle Europas in der Welt nach. In den vorherrschenden Bildern und Imaginationen von Europa gelten normative Ansprüche auf Rationalität, Aufklärung, Liberalismus, Moderne, bürgerliche Gleichheit und universelle Menschenrechte als Entdeckungen bzw. Leistungen der europäischen Geschichte. Diese sogenannten europäischen Errungenschaften beanspruchen zudem eine weltweite Geltung. Doch ist die Selbstverständlichkeit dieser Annahmen historisch betrachtet haltbar? Welche alternativen Lesarten der europäischen Geschichte entstehen, wenn Europa in globaler Perspektive wahrgenommen wird?



Die Vorlesungsreihe wird zum Anlass genommen, die Selbstverständlichkeit einiger dieser Ansprüche zu hinterfragen und transformative Epochen europäischer Geschichte aus gegensätzlichen Perspektiven neu zu betrachten. Mit ihren binnen- und außereuropäischen Sichtweisen präsentieren Akademiemitglieder und Gäste alternative Lesarten, die eine universalistische Geschichtsschreibung in Frage stellen - zugunsten einer Vielfalt der Perspektiven. Mithilfe dieses Formats und der damit einhergehenden Polarität der jeweiligen Redner strebt die Akademievorlesung eine wirklichkeitsnahe Interpretation der herrschenden Bilder und Imaginationen von Europa an, die weder einer rigorosen Kritik am Eurozentrismus noch einer nationalhistorischen Selbstbezogenheit Vorschub leistet.



In der Auftaktveranstaltung nehmen der bengalische Historiker Dipesh Chakrabarty und der Sozialhistoriker Jürgen Kocka die Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts in den Fokus. Jürgen Kocka zeigt in seinem Vortrag auf, dass die europäische Geschichte sowohl mit der Entstehung des modernen Kapitalismus als auch mit Kritik an diesem eng verbunden ist. Er fragt: „Gibt es - noch - eine spezifisch europäische Variante des längst globalisierten Kapitalismus? Wenn ja, was bedeutet sie für die Perspektiven Europas im globalen Zusammenhang?“

Der Vortrag von Dipesh Chakrabarty (in englischer Sprache) beleuchtet im Anschluss drei europäische Vermächtnisse: die Entwicklung von Universitäten und die damit verbundene Wissensproduktion und -organisation, die Idee der Zivilisation sowie die Vorstellung von Gerechtigkeit zwischen Nationen und Völkern. Chakrabarty beschreibt die zentrale historische Rolle dieser für ihn spezifisch europäischen Errungenschaften im Prozess der Globalisierung und betont zugleich deren heutige Bedrohung durch weltweite gesellschaftliche Herausforderungen.

Mit freundlicher Unterstützung der Max-Planck-Gesellschaft.

Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Termin:

24.04.2014 18:30 - 21:00

Veranstaltungsort:

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal, Jägerstrasse 22/23
10117 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

fachunabhängig

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

08.04.2014

Absender:

Gisela Lerch

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event46926

Anhang
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